12/30/2012

Die Stadt des roten Todes 01. Das Mädchen mit der Maske - Bethany Griffin


Kurzbeschreibung

Eine junge Frau zwischen Licht und Schatten, zwischen Leben und Tod
Die Stadt ist von der Umwelt abgeschnitten, ganze Straßenzüge liegen in Ruinen. Der Regent feiert wilde Feste, während die Bevölkerung von einer schrecklichen Seuche dahingerafft wird. Nur eine kleine Oberschicht kann sich durch kostbare Masken vor der Krankheit schützen. So auch die junge Araby. Doch unter der Last einer großen Schuld sucht sie Vergessen in den Nachtclubs der Reichen. Dort begegnet ihr der faszinierende, verführerische William. Und Elliott, tollkühn, ein Revolutionär. Beide werben um Araby. Und sie muss sich entscheiden, ob sie sich dem Leben stellen und kämpfen will. Um ihre Liebe. Um Vergebung für ihre Schuld. Und um die Zukunft.

Autor

Bethany Griffin ist Highschool-Lehrerin. Mit ihren zwei kleinen Kindern und ihrem Ehemann lebt sie in Kentucky und widmet jede freie Minute dem Schreiben. Mit "Das Mädchen mit der Maske" erobert sie nun auch das Gebiet des Fantastischen.
(Quellen: Amazon.de)

Fazit
Außen hui, innen ...

Mit Die Stadt des roten Todes schafft die Autorin, Bethany Griffin, wie erwartet eine sehr düstere Atomsphäre um Krankheit und Tod. Mittendrin befindet sich Araby, deren Leben sich bald auf eine Weise verändern wird, die sie nicht für möglich gehalten hätte während sie zusammen mit ihrer besten Freundin April durch Nachtclubs zieht und sich ihr eigenes Vergessen sucht.

Die ganze Handlung wirkt leider etwas unfertig und flach. Nach den ersten Seiten lässt sich ja noch gut einreden, dass dies erst der Anfang sei und nach ein paar weiteren Seiten endlich die Spannung einsetzten wird, doch auch nach dieses paar weiteren Seiten bleibt alles eher etwas mau, denn die Geschehnisse bleiben fortlaufend schwach. Es ist schade, dass durch diese doch sehr oberflächlich beschriebenen Szenarien die Ideen der Autorin nicht vollständig ausgearbeitet scheinen. Als ob sie einen Handlungstrang einfach loslässt, vergisst und sich deshalb einem nächsten widmet. Und ebenso Sprunghaft ist eben auch Araby selbst. Da die Geschichte aus ihrer Sicht geschrieben wurde, ist der Leser natürlich auf ihre Gedankenwelt angewiesen, doch auch sie wendet einer Sache den Rücken zu und schon ist sie vergessen. "Schau nach vorne und nicht zurück" bekommt hier eine ganz neue, weniger positive, Bedeutung. Die einschlägigsten Beschreibungen und lebhaftesten Bilder bekommt der Leser von der Stadt selbst und ihrem Verfall, sowie dem Unrat und der Seuche, die in den Straßen tobt. Es ist erschreckend und wirklich gut geschrieben zugleich und doch bekommt die Autorin keinen wirklich spannenden Plot zustande. Die meiste Zeit plätschert das Geschehen so vor sich hin und langweilt den Leser halb zu Tode - wenn die Seuche uns Leser nicht umbringt, dann eben das langweilige Buch selbst. Doch natürlich zeigen sich eine Menge Ansätze in Form von Überraschungen und unerwarteten Wendungen, doch auch hier werden sie dem Leser hingeklatscht und sich schnell einer neuen Sache gewidmet, denn es muss ja weitergehen ... es ist ja noch immer nicht viel passiert, außer dass Araby in Selbstmitleid versinkt und durch ihre naiven Handlungen den Leser echt zum Augenrollen verleitet. Auch ein bisschen sprunghaft ist die gute, denn von "ich küsse niemanden" zu Will und Elliott war gar kein so weiter weg und dennoch kann sie sich nun scheinbar nicht mehr entscheiden. Also küsst sie einfach beide. Beste Lösung. Klar.

Die Charaktere an sich sind alle ebenfalls sehr flach, der Leser bekommt einfach kein richtiges Bild von ihnen. Die wichtigsten Nebencharaktere bekommen zumindest ein Aussehen, aber an Tiefe fehlt es ihnen allen allemal. So weiß der Leser beispielsweise, dass Arabys beste Freundin April auf schicke Kleidung steht, egoistisch und oberflächlich sein kann, aber was genau die Freundschaft der beiden ausmacht ist ein großes Rätsel, denn April ist die meiste Zeit einfach nur ungenießbar.
Was die beiden Herren Will und Elliott angeht, die ja irgendwie beide um Araby herumschlawänzeln, weiß der Leser auch hier zumindest wie die beiden aussehen. Ein Fortschritt, denn wie Arabys Eltern aussehen weiß der Leser wohl bis jetzt nicht. Ebenso fraglich sind die Beziehungen zwischen all den Personen, denn menschlich gesehen sind sie alle ungenießbar. Einzig Will und seine zwei kleinen Geschwister Elise und Henry wachsen nicht nur Araby ans Herz, sondern auch dem Leser. Drei Charaktere in diesem Buch sind also respektabel gestaltet, doch das wars dann auch schon, denn die Protagonistin selbst ist einfach nicht sympathisch genug um mit ihr mitfühlen zu können. Schade.

Der Kampf gegen die Seuche ist in Arabys Welt natürlich ein tagtägliches Thema und auch die Masken, die ein kleiner, reicher Teil der Gesellschaft trägt sind eine wirklich interessante Idee. Der Leser erfährt nach und nach wo diese Masken her kommen, doch niemand weiß wie sie funktionieren sollen - diese Information wird dem Leser vorenthalten und macht das ganze zu einer weiteren Oberflächlichkeit der Geschichte. Obwohl es natürlich auch positive Dinge gibt, wie beispielsweise die Wahrheit über den roten Tod oder der durch und durch sadistisch veranlagte Regent. Der Kampf der Rebellen und die Sympathien selbst über die Seuche hinaus.

Eine Geschichte um Krankheit und Tod, kuriose zwischenmenschliche Verhältnisse, Missverständnisse, Lügen und Geheimnisse! Ein spannungsloser Plot, eine ultimativ naive und von Schuldgefühlen geplagte Protagonistin die in einer Art Dreiecksbeziehung landet.
Leider konnte mich dieses Buch nicht mitreißen und schon gar nicht von sich überzeugen. Auch die paar Explosionen zum Schluss machen kein Knaller-Buch daraus.

2,5/5 Sternen.
 
Informationen zur Reihe
  1. Das Mädchen mit der Maske
  2. ???
Informationen zum Buch
  • Autor: Bethany Griffin
  • Verlag: Goldmann
  • Broschiert: 352 Seiten
  • Preis: 12,99 €
  • Kindle: 9,99 €

3 Kommentare:

  1. Ja, das Buch war leider ein Fehlgriff was? Ich kann dir nur in allem zustimmen. Von dem Buch hatte ich wirklich mehr erwartet.

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  2. Oh man. klingt wirklich nicht so prickelnd, dann kann ich es getrost von meiner Wunschliste streichen :) Wir haben ja einen ähnlichen Geschmack :)
    Liebste Grüße

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  3. Ich hätte mir gestern das Buch fast schon gekauft, aber jetzt lasse ich es lieber :)

    LG
    Tina

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